Chronik

des Jägervereins Bad Windsheim u. Umgebung



Die Ersten Anfänge:


Im Jahre 1877 erfolgte in Nürnberg die Gründung des " Nürnberger Jagdschutzvereins " und zum gleichen Zeitpunkt ging von der alten Reichsstadt Windsheim auch der " Ruf aus zur Bildung eines Jagdschutzvereins in Bayern " Wo doch dieses Land im Gegensatz zu allen übrigen Ländern und Provinzen des früheren Deutschen Reiches dem " Allgemeinen Deutschen Jagdschutzverein " fernblieb. In Anbetracht der Tatsache, dass sich dem Nürnberger Jagdschutzverein als " Hauptverein " zahlreiche " Zweigvereine " anschlossen, die zum Teil weit außerhalb von Mittelfranken lagen, nannte sich der Verein von nun an " Bayerischer Jagdschutzverein ". Dem " Hauptverein " schlossen sich 1877 der Jagdschutzverein Neumarkt und dann die Zweigvereine Windsheim, Ebrach, Fürth,Bayreuth, Gunzenhausen, Eichstätt, Ingolstadt, Regensburg, Ellingen, Wunsiedel, Oberviechtach,Kemnath, Neustadt/Aisch, Vohenstrauß, Sulzbach, Landshut usw. an.


Von dem vorstehend erwähnten Zweigverein Windsheim, der sich 1877 dem Hauptverein Nürnbergangeschlossen hatte, sind keinerlei schriftliche Unterlagen vorhanden.

Vermutlich handelte es sich nur um sehr wenige Jäger und deren Verein geriet alsbald in Vergessenheit.

Vereinsgründung 1923 Jägerverein Windsheim


Am 4. März 1923 trafen sich 62 Jagdpächter und Jäger im " Gasthaus zur Sonne " auf Einladung von Revierförster Lippert zur Gründung des " Jägervereins Windsheim ".Mit Stimmenmehrheit wurden gewählt:


    1.Vorstand : Bürgermeister Teufel ( Windsheim )

    2.Vorstand: Revierförster Lippert ( Ipsheim )

    1.Schriftführer: Wiesinger ( Windsheim )

    2.Schriftführer: Engel ( Kaubenheim ) Kassier: Nickel ( Windsheim )


Am 15. April 1923 fand die erste Hauptversammlung des neugegründeten Vereins statt.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Herr Bürgermeister Teufel die Aufgabe, die notwendigen Statuten für den Verein aufzustellen.


1929 wurde Herr Justizinspektor Wiesinger zum neuen I. Vorsitzenden gewählt.


1934 war der wichtigste Tagesordnungspunkt " Die Gleichschaltung ".

Diese wurde dahingehend vollzogen, dass der alte Vorsitzende auch wieder der Neue war.


Als im Jahr 1950 eine Jagdausübung wieder erlaubt wurde, waren die Windsheimer Jäger landkreismäßig in der Kreisgruppe Uffenheim des BJV organisiert.

Im Frühjahr 1963 waren Bestrebungen im Gange, die Jäger aus dem Bereich Bad Windsheim aus der Kreisgruppe Uffenheim herauszulösen und wieder einen Jägerverein Windsheim jetzt Bad Windsheim zu gründen.

Am 11. 10. 1963 wurde der Jägerverein Bad Windsheim vom BJV als eigenständiger Verein anerkannt.


Die Vorstände von den Anfängen bis Heute


Vorstände von 1963 - 1971

    1.Vorsitzender: Herr Hans Hofmann

    2.Vorsitzender: Herr Ludwig Oesterer

    2.Vorsitzender: Herr Andreas Bach ab 1969


Vorstände von 1971 - 1977

    1.Vorsitzender: Herr Ernst Hartmann

    2.Vorsitzender: Herr Michael Eck


Vorstände von 1977 - 1998

    1. Vorsitzender: Herr Ernst Hartmann

    2. Vorsitzender: Herr Heinrich Lang


          Vorstände von 1998 - 2010

                       1.            Vorsitzender: Herr Wolfgang Engelhardt

               2.            Vorsitzender: Herr Gunther Thürauf

Aktuell

1. Vorsitzender: Herr Wolfgang Engelhardt        2. Vorsitzender: Herr Norbert Lichtenberg

 

Die Jagdhornbläsergruppe


Im Herbst 1958, anlässlich einer Hegeringversammlung in der Gaststätte " Zur Ganz ", der Heutige Klosterhof wurde der Gedanke, eine Jagdhornbläsergruppe zu gründen, zum ersten mal aufgegriffen.


Bernhard Bickert, der diese Versammlung leitete und damals 2. Vorsitzender der Kreisgruppe Uffenheim im BJV war, wandte sich vor allem an die Jungjäger, sich um das jagdliche Brauchtum zu kümmern, es zu pflegen und auszuüben.

Dieser Gedanke wurde auch in die Tat umgesetzt und nach einem Monat war die neugegründete Gruppe 6 Mann stark.

Kaum waren die Bläser in der Lage, ihren Hörnern die ersten Töne zu entlocken, wurden sie auch schon zum ersten öffentlichen Einsatz gerufen.

Der Anlass war die Beerdigung des Waidkameraden Georg Schmidt aus Ickelheim.

Seitdem bläst die Gruppe bei Beerdigungen " Jagd vorbei - Halali".

Natürlich gibt es auch freudige Ereignisse, die die Gruppe zusammenführt.

Ab dem 60. Geburtstag wird im Abstand von 5 Jahren den Jubilaren ein Ständchen gebracht, ebenso bei Hochzeiten oder auf besonderen Wunsch.

Bei dem anschließenden Beisammensein verbringt man noch frohe Stunden, wo jagdliche Erinnerungen und jagdhornbläserische Erlebnisse aufgefrischt werden.

Dies alles geht natürlich nicht ohne regelmäßiges Proben ab.

Seit einigen Jahren wird jeden Montagabent im Gasthaus Goldener Adler geprobt.













Auszug aus alten Protokollen


Die Inflation in den Zwanziger Jahren


Am 29.9.1923 wurde beschlossen, pro Mitglied einen Beitrag von 2.000.000 Reichsmark zu erheben.


Als Beitrag für 1924 wurde der Wert von 1 Liter Bier am 1. Januar 1924 festgelegt.


Am 9.3.1924 wurden beim Kassenbericht Einnahmen von 29 Billionen, Ausgaben von 11 Millionen

und ein Kassenbestand von 28 Goldmark gemeldet.


Am 30.3.1929 wurden Notstandsmaßnahmen beschlossen.

Wegen des außerordentlich kalten Winters hat der Wildbestand großen Schaden genommen.

Fallwild gefunden: Rehe 261 Stück

Hasen 357 Stück

Rebhühner 868 Stück

Fasanen 30 Stück


Als Notstandsmaßnahmen wurde eine Schonzeitverlängerung für Rehböcke bis 30.6., für Hasen bis 1.11. und ein Abschussverbot für Fasanenhennen erlassen.



Der 2. Weltkrieg und das Ende


Die Jagdpachtperiode im Revier Wiebelsheim endete am 31.3.1944

Eine Anfrage beim Kreisjägermeister bezüglich einer Neuverpachtung in Anbetracht der stetig näher rückenden Front ergab folgende Auskunft: " die Jagdperiode wird bis zum 31.3. des Jahres, das dem Kriegsende folgt, verlängert." Das wäre der 31.3.1946 gewesen.

Da aber der Krieg im hiesigen Bereich Ende April 1945 zu Ende ging und ein Jagdverbot herrschte,

neben einer zusätzlichen Ablieferungspflicht aller Waffen, hatte sich diese Anordnung von selbst erledigt.